Samstag, Januar 28, 2006

von Rau über Merkel zu lehrreichen Geschichten

Mein lieber Mann hat einen wunderschönen Eintrag zu Ehren Rau´s gemacht, so dass ich mich nur still anschließen kann und hoffen, dass auch Merkel mal solch einen verdienstvollen Nachruf erhält. Wäre bei ihr der oft zitierte Satz:" ..versöhnen und nicht spalten....." ebenso einschlägig, wie bei ihm oder werden solche Worte von Frauen nicht ohnehin erwartet? Nun, will mich, heute zumindest, nicht weiter damit befassen.
Was mir zur Zeit immer wieder durch den Kopf geht ist eher folgende Geschichte, die ich auf ihre Weise völlig abgefahren und zum Nachdenken anregend finde. Sie ist von Matthias Claudius und geht folgendermaßen:

Es war einmal ein Edler, des Freunde und Angehörige durch ihren Leichtsinn um ihre Freiheit gekommen und in fremdem Lande in eine harte Gefangenschaft geraten waren. Er konnte sie in solcher Not nicht wissen und beschloss, sie zu befreien. Als der Edle sich ihn, nach vieler Zeit und Mühe, zu verschaffen gewußt hatte, band er dem Kerkermeister Hände und Füße und reichte den Gefangenen den Schlüssel durchs Gitter, dass sie aufschlössen und mit ihm heimkehrten. Die aber setzten sich hin, den Schlüssel zu besehen und darüber zu ratschlagen. Es wird ihnen gesagt: der Schlüssel sie zum Aufschließen, und die Zeit sei kurz. Sie aber blieben dabei zu besehen und zu ratschlagen; und einige fingen an, an dem Schlüssel zu meistern und daran ab- und zuzutun.
Und als er nun so nicht mehr passen wollte, waren sie verlegen und wussten nicht, wie sie ihm tun sollten. Die andern aber hatten´s ihren Spott und sagten: der Schlüssel sei kein Schlüssel, und man brauche keinen.

Was lehrt uns diese Geschichte?