Der Himmel ist nahe
Seit einigen Tagen bin ich wieder zurück. Von was? Vom Kloster-hopping! Nun ja, so schlimm ist es auch wieder nicht. Aber nachdem ich in Mazille war, konnte ich es nicht lassen mal endlich nach Taizé zu gehen!
Was ich dort antraf, übertraf sämtliche meiner begrenzten Vorstellungen. Nicht selten war ich den Tränen nahe. Ich muss sagen, in Taizé habe ich einen Ort gefunden, wie ich mir ein angebrochenes Reich Gottes- Leben schon immer vorgestellt habe. An keinem anderen Ort, Zeit oder Begebenheit habe ich die Gnade Gottes bis jetzt tiefer gespürt als dort. Damit meine ich nicht unbedingt für mich persönlich, sondern das Vorleben, wie für viele Menschen, und vor allem von der ganzen Welt, versöhnliche Einheit in Gottes Gegenwart, gelebt werden kann.
Als ich hinfuhr war in mir nur Sehnsucht, gefunden habe ich friedfertige Brüder, Einfachheit, Schlichtheit, bemüht um Gemeinsamkeit etc. Keine Brüder, die Staralyren hatten, die beweisen mussten, was sie konnten, kein Luxus, sondern teilen, kein besser, sondern Wissende, die wie wir, immer und täglich auf der Suche nach Gott sind. Die Brüder nehmen keine Spenden und keine Erbschaften an und wenn Erbschaften, dann werden diese verteilt an die Armen auf der Welt. Sie leben Ökumene, stellen keine Konfession über die andere und nehmen alle auf, die kommen. Groß, klein, behindert, gesund, jung, alt, von nah und fern. Einmal hatten sie vorgelesen, welche Länder momentan vertreten sind. Mir raubte es die Luft, denn es wollte nicht mehr aufhören, von ganz Europa, von Nord-Mittel- und Südamerika, von China, Korea, Indien, verschiedene Länder aus Afrika, und und und.
Wenn das alles möglich ist, und wir uns trotz unterschiedlicher Konfessionen, Kulturen, Sprachen, Länder und Angewohnheiten miteinander leben können (und zwar in Einfachheit und Teilen und Sorge umeinander), dann ist Gottes Reich näher als nah!
Dankbar habe ich jeden Tag mit allen diesen Menschen (ca. 2000) das Abendmahl/die Eucharistie genommen.
9 Comments:
Wow - sowas wuensche ich mir im Moment auch. Hier in USA hat der Wahlkampf wieder angefangen, und inmitten all diesem Gelabere und Angstmacherei wuensche ich mir sehr ein Stueck Himmel, so wie du es beschreibst!
7:05 PM
ja mensch, dann komm mal ein wenig länger nach D, dann melde ich uns dort an und wir gehen nach Taizé
7:13 PM
schöner eintrag
8:33 PM
@Uli - sag das mal meinem Chef, damit ich mehr Urlaub kriege. Aber bin ja selbst schuld - was arbeite ich auch in dem Land mit 2 Wochen Jahresurlaub???????????
4:42 PM
ok. wie heisst den chef und wie kann ich ihn erreichen. anderer vorschlag wäre, du und andere menschen könnten doch wieder für ganz nach deutschland kommen und dort eine existenz aufbauen, noch gibt es hier mehr urlaub. was sagst du?
6:49 PM
Ich und andere menschen warten mal, bis Heike ihre Greencard hat (im Moment sieht es nach Ende 2007 aus). Dann will Heike wieder studieren und andere Menschen duerfen arbeiten um Heike zu finanzieren (c; Und dann bin ich arbeitslose Akademikerin und habe viel Freizeit... was sagt man dazu?? Und dann koennen ich und andere menschen sowieso machen, was wir wollen. Was das ist, steht in den Sternen. Heute will ich in die Werkstatt, Holzarbeiten machen.
7:07 PM
klingt zumindest nach zeit, zumindest für dich! und nach geld auch, zumindest für andere menschen.
könnte ich auch mal was von deinen holzarbeiten abkriegen?
11:48 AM
Aber natuerlich. Wenn ich dann mal Zeit habe (hehehehehe).
Mol gucke, was ich so mitbringe kann noch Deitschland, hab eh noch e Buch von Dir! (Exodus).
3:08 PM
Hi Uli,
deine Eindrücke kann ich gut nachvollziehen, als ich das erste Mal in Taizé war hat es mir förmlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Taizé hat einen ganz speziellen Zauber und ich freue mich jedes Jahr auf diese Woche. Auf meiner Website (siehe Link Namen) findet ihr ca. 100 Fotos aus Taize und den Versuch den ganz "normalen" ;-) Alltag dort in Worte zu fassen.
Liebe Grüße
Werner
7:24 PM
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