Donnerstag, Februar 21, 2008

Gesetz und Gnade

Nachdem mich neulich eine Freundin gebeten hatte, doch wieder öfter blog zu schreiben, komme ich ihrer Bitte gerne nach.
Zur Zeit beschäftigt mich (wie schon an Weihnachten) das Thema Gnade. Es scheint als komme ich diesem Begriff nicht näher. Gestern Bbend habe ich einen Film gesehen (Die Witwe von Saint-Pierre), der mich sehr berührte. Es ging um einen Mörder, der zum Tode verurteilt und gefangen auf einer kleinen Insel auf seinen Vollstreckungstag wartete. Das Problem der InselbewohnerInnen war, dass sie kein Schaffot besaßen, mit dem der Verurteilte geköpft werden sollte. Es dauerte tatsächlich zwei Jahre bis das Gerät via Schiff geliefert wurde.
Die Ehefrau des Gefängniswärter dachte deshalb der Mann könne sich doch solange in der Gemeinde nützlich machen. Ihr Mann war einverstanden und so half der Gefangene jeden Tag bei diversen Erledigungen in der Dorfgemeinschaft. Er stellte sich dabei so geschickt, hilfreich und gut an, dass die Einwohner ihn schnell ins Herz schlossen.
Als endlich der Tag heranrückte und das Schaffot mit dem Schiff gebracht wurde, wollte niemand den Mann mehr hängen. Doch von Paris aus kam die Order, dass das Gesetz nun mal beschlossene Sache sei und der Mann hingerichtet werden müsse. Schließlich sei zu bedenken, dass er ein Mörder sei. Nun entfachte eine heiße Auseinandersetzung zwischen Dorfbewohner und den Ausführenden des Staates. Natürlich setzte sich das Gesetz durch und der Mörder wurde geköpft etc.....
Eine erschütternde Geschichte, die mich wieder an das Gnadenthema heranführte. Kann es denn sein, dass das Gesetz wirklich der Gnade im Weg steht? Im AT hat Gott dem Volk extra Gebote gegeben, damit sie sich an etwas orientieren konnten. Aber auch hier gab es Schriftgelehrte und Priester, die mehr Gesetz als Gnade kannten! Wie vereinbaren wir Recht und Gnade? Wie sehr haben wir die Gnade überhaupt präsent? Wissen wir, was sie ist?
In diesem gerade beschriebenen Film rückte mir die Gnade immer näher. Sie fühlte sich so positiv, so liebend, so gottesgleich an! Ob ich Gottes Gnade genügend weitergebe?
Ich hoffe es!